Gibt es Liebe auf den ersten Blick?
Ja!
Gilt das auch für Kochbücher?
Eindeutig JA!
Jedenfalls erging es mir so, als ich “Zu Gast in Marokko“, aus dem Callwey-Verlag, erstmals in den Händen hatte.
Der wunderschöne Einband hatte es mir sofort angetan und die Muster habe ich gleich mit Marokko in Verbindung gebracht.
Der Untertitel lautet: “Verführerische Rezepte einer kulinarischen Reise”
Das beschreibt genau, um was es in diesem Kochbuch geht, eine Reise durch Marokko verbunden mit wirklich köstlichen Rezepten.
Zuerst möchte ich Euch die Autoren vorstellen: das Ehepaar Rob und Sophia Palmer
Rob ist ein Food-Fotograf aus Australien. Sophia (Mutter Marokkanerin, Vater Franzose) stammt ursprünglich aus Marokko und hat dort 13 Jahre gelebt.
Auf den ersten Seiten erzählen sie, wie sie sich kennengelernt haben und sprechen dabei sehr liebevoll über den anderen und auch, was sie mit Marokko verbinden. Sie lassen den Leser auch an ihrer Hochzeit in Marrakesch teilnehmen, wie in einem Märchen aus 1001 Nacht :-)
Der Aufbau des Buches:
Auf den ersten Seite ist eine Karte von Marokko und darauf ist die Reiseroute abgebildet.
Und man sieht sofort, es geht quer durch’s Land. Sie beginnt und endet in Marrakesch.
Entsprechend der Reiseorte gibt es dann auch Gerichte, die typisch für die einzelnen Regionen sind.
Zu Anfang jedes Kapitel sind die Rezepte aufgelistet, was ich sehr praktisch finde.
Besonders gefallen mir die kurzen Eindrücke der Reise oder besondere Situationen, die in jedem Kapitel auf 4 kleinen extra Seiten (DIN A5) zu lesen sind. Überhaupt ist es schön, die Reiseberichte zu Beginn jeden Kapitels und auch mittendrin zu lesen.
Am Ende des Buches sind Unterkünfte aufgelistet, es gibt ein Glossar mit den Themen: Lebensmittel, Kräuter/Gewürze/Aromen und Kultur/Orte/Menschen. Ein Rezeptregister ist natürlich auch vorhanden.
Die Rezepte:
Sie sind übersichtlich gestaltet und auch gut erklärt.
Die Autoren haben die Rezepte von der Familie und Freunden. Sie spiegeln die ganze Vielfalt des Landes wieder.
Die meisten Zutaten können in jedem Supermarkt gekauft werden, bei einigen müsste man wahrscheinlich in der Feinkostabteilung suchen oder wird in einer Großstadt auch bestimmt in einzelnen Läden fündig. Zur Not kann man sie sicherlich im Internet erwerben.
Salzzitronen und Safran sind typisch für die Marokkanische Küche. Salzzitronen habe ich auf die Schnelle leider nicht gefunden (für das Rezept, was ich Euch vorstellen werde). Diese kann man jedoch ganz leicht selber herstellen und zum Glück findet sich die Anleitung dafür auch im Buch. Allerdings ist Geduld gefragt, da es 1 Monat dauert, bis man sie zum Kochen verwenden kann.
Ansonsten ist für jeden Geschmack etwas dabei: Gemüse, Salate, Fleisch, Fisch, Süßes.
Die Fotos:
Man merkt sofort, der Autor ist vom Fach :-)
Wunderschöne Bilder vom Essen, den Menschen und der Landschaft.
Zu jedem Rezept gibt es auch ein Foto, fokussiert auf das Essen und ohne großen Schnick-Schnack.
Neben den bunten Fotos gibt es auch schöne Schwarzweiß-Bilder und welche, die einen braunen Filter haben.
Es hat mir großen Spaß gemacht, mir die Fotos anzuschauen und sie sind sehr appetitanregend.
Rezepte, die ich nachgekocht habe:
– Hähnchen mit Nudeln, Zwiebeln und Sultaninen (Seite 189)
Das Gericht ist für 10 Personen berechnet und das war natürlich eindeutig zuviel für uns ;-)
Und somit auch die Mengenangaben, die ich dann auch angepasst habe. Den Koriander habe ich weggelassen, da ich dieses Kraut nicht mag.
Es war wirklich sehr köstlich und wird bestimmt noch mal zubereitet.
Mein Kritikpunkt ist, dass nicht in der Beschreibung hingewiesen wird, die Zwiebeln aus der Marinade vor dem Anbraten der Hähnchenschenkel zu entfernen, da diese sonst anbrennen.
Nächstes Mal werde ich auch Reis statt Reisnudeln verwenden, da es doch viel Soße, bzw. Flüssigkeit gab.
– Hühner-Tajine mit Salzzitronen und Oliven (Seite 50)
Sowas von köstlich und macht Lust auf mehr!
Statt einem Huhn habe ich Hähnchenschenkel genommen und diese vorher halbiert.
Hier fehlten mir, wie schon oben erwähnt, die Salzzitronen. Ich habe stattdessen etwas Zitronensaft dazugegeben.
Das Rezept wird aber definitiv nochmals nachgekocht und bis dahin habe ich bestimmt meine eigenen Salzzitronen!
Auch würde ich dann noch mehr Wasser angießen (zumindest, am Ende), damit es mehr Soße gibt!
Das Gummi arabicum (zum Binden der Soße) fand ich auch nicht in meiner Küche, war aber auch gar nicht notwendig.
Wie immer war auch kein Blatt Koriander im Essen zu finden ;-)
Das Gericht wird in einer Tajine zubereitet, ein Schmortopf tut es aber auch.
Ich wollte es aber genau wissen, habe mir eine Tajine gekauft und es nicht bereut.
Das Rezept möchte ich Euch nicht vorenthalten, Ihr findet es hier: Klick!
Mein Fazit:
Ich kann das Kochbuch “Zu Gast in Marokko” uneingeschränkt empfehlen.
Neben wirklich tollen Rezepten und wunderschönen Bildern, haben mir die Reiseberichte und kleinen Geschichten sehr gut gefallen.
Zu Gast in Marokko
Verführerische Rezepte einer kulinarischen Reise
Rob & Sophia Palmer
Ausstattung: Gebunden
288 Seiten
Callwey Verlag
ISBN 978-3-7667-2143-3
Preis: 39,95 €
Hinweis: Das Buch wurde mir unentgeltlich vom Callwey Verlag zur Verfügung gestellt. Die Rezension entspricht zu 100% meiner eigenen Meinung und sie wurde nicht vom Buchverlag beeinflusst.